Mehrnbecka 40a
Diese Konglomeratsteine, welche als Findlinge häufig im Nordwesten von Mehrnbach und den angrenzenden Ortschaften vorkommen, werden als Mehrnbacher 40er bezeichnet. Ein Steckbrief zur Geologie dieser Steine und deren Entstehung ist am großen Mehrnbacher 40er auf dem Dorfplatz vor dem Gemeindeamt angebracht.
Dort heißt es: …
Weiters gibt es noch einige interessante Besonderheiten zu erwähnen. Diese Steine wurden früher häufig als Fundamentsteine für Gebäude verwendet. Wer schon einmal durch solch ein Fundament ein Loch stemmen musste, der weiß, wie mühsam und anstrengend dies ist. Auch die Werkzeuge dazu, ob Meißel oder gar versuchtes Schneidwerkzeug werden drastisch in Mitleidenschaft gezogen. Das absolut Interessante und Spannende daran ist aber, dass man die Mehrnbacher 40er „kliabm“, also spalten kann. Aufgrund der Konglomeratstruktur, also der zusammengesetzten – zusammengewachsenen Struktur ist dies möglich. In früheren Zeiten, bevor es noch Zement und somit keinen Beton gab, wurden diese Steine häufig „gekloben“. Es gab dazu Spezialisten („Stoarl“), welche dieses Handwerk beherrschten. Dazu musste an der gewünschten Bruchlinie ein schmaler Schlitz ausgemeißelt werden, in welchen dann eine ganze Reihe relativ stumpfer Eisenkeile gesetzt wurden. Damit die Keile „trieben“, wurden laufend flache Eisenplättchen beigelegt und mit dezenten Schlägen „sprang“ der Stein auseinander, vorausgesetzt man war ein guter „Stoarl“. Daher weisen die Fundamentsteine alter Gebäude eine Quaderform auf und es könnte auch sein, dass die Bezeichnung „40er“ von der Breite (ca. 40cm) der geklobenen Steine herrührt.
Heute werden diese Mehrnbacher 40er zur Befestigung von Böschungen und noch viel häufiger als ein willkommenes Gartengestaltungselement verwendet, denn es treten auch die skurrilsten Formen davon auf. Die Größe differiert sehr stark, denn es gibt recht handliche, kleine Konglomerate und selbst solche Exemplare, die eine Schubraupe an einem Tag nicht freilegen kann. Meist stößt man auf diese Steine bei Grabarbeiten und beim Pflügen auf dem Felde und dabei hat man oft das Gefühl, sie „wachsen“ regelrecht heraus. Jeder dieser Steine hat eine individuelle Erscheinungsform und eine lange, lange Geschichte.
Dem „MEHRNBECKA 40a“ als Original,
zollen wir Aufmerksamkeit allemal.
Georg, da „Stoal“, wird´s Kliabm probiern
und dass grådt, då muass er den Stoa studiern.