Blühflächen

 

Biodiversität, Bienen- und Insektenschutz sowie Fördermaßnahmen zur Erhaltung der Flora und Fauna sind in aller Munde. Ob in der Landwirtschaft in Form von Blühstreifen oder im Gewerbe, in Kommunen oder für Private als Bienenweide – jede und jeder kann einen Beitrag leisten. Die Anlage von Bienenweiden und Blühstreifen stellt eine mögliche Maßnahme zur Biodiversitätsförderung dar. Einerseits sind enthaltene Blühpflanzen eine attraktive Nahrungsquelle für (Wild-)Bienen und weitere blütenbestäubende Insekten. Andererseits besteht für Insekten vorwiegend in mehrjährigen Blühflächen die Option sich einzunisten. Nistmaterial, Nistplatz sowie Nahrung in unmittelbarer Nähe sichern die Existenz der Wildbienen. Ein besonderer „Naturbonus“ ist die Platzierung eines Wildbienenhotels direkt neben der Blühfläche, damit kann zusätzlicher Nistplatz geschaffen werden.

 

Bodenvorbereitung

Unabhängig davon, ob Grünland-, Acker- oder Gartenflächen zu Blühflächen transformiert werden, bei der Anlage bedarf es fachlichem Knowhow. Wichtig ist, dass die Vegetationsschicht entfernt wird, da der Großteil der Saatgut-Komponenten Lichtkeimer sind und ausreichend Licht für das Wachstum benötigen. Wird das Saatgut nur in den Rasen bzw. in Wiesen gestreut, so werden die Samen erschwert einen Weg finden, um zu keimen. Bei kleinen Flächen kann die Vegetationsschicht händisch mittels Schaufel abgetragen werden oder die Abtragung erfolgt maschinell. Empfohlen wird ein feinkrümeliges Bodengefüge für die Anlage.

 

Von der Anlage bis zur Pflege

Einjährige Blühflächen werden im Frühjahr zwischen April und Mai angelegt. Der optimale Anlagezeitpunkt von mehrjährigen Blühflächen ist im Spätsommer bzw. Herbst. Dabei kann hoher Beikrautdruck vorgebeugt werden. Wird eine mehrjährige Fläche im Frühjahr angelegt, so soll im Anlagejahr nach etwa sechs bis acht Wochen ein Reinigungsschnitt mit Abtransport des Mähgutes erfolgen. In den Folgejahren wird eine jährliche Pflege (mind. 1x, max. 2x) nach dem Abblühen der Blühpflanzen empfohlen. Eine Mahd mit anschließender Trocknung ist für die örtliche Samenbank von Vorteil, da das ausgefallene Saatgut das Bestehen der Blühfläche in den nächsten Jahren sichert. Das Mähgut soll nach der Trocknung abtransportiert werden. Sind keine geeigneten Maschinen zur Anlage und Pflege vorhanden, so kann der ortsansässige Maschinenring kontaktiert werden, der die Blühflächen anlegt und/oder pflegt. Bei Selbstanlage kann das Saatgut über den ortsansässigen Maschinenring bestellt werden.

 

Blühfläche ist nicht gleich Blühfläche

Bei der Saatgutwahl soll differenziert werden, wo die Blühfläche angelegt wird. Ausschlaggebend ist sowohl der Nährstoffgehalt der Böden als auch die Dauer der Flächenstilllegung. Wird ein Blühstreifen auf nährstoffreichen Ackerböden angelegt und nach einer Sommerperiode wieder umgebrochen, so ist die einjährige Blühmischung empfehlenswert. Soll die Fläche länger bestehen bleiben, dann kann eine mehr-/überjährige Mischung zum Einsatz kommen. Durch ein- und mehrjährige Komponenten der Mischung ist die Blühfläche nicht nur im ersten Jahr eine Augenweide – auch in den darauffolgenden Jahren steht den Bienen und Insekten bei richtiger Flächenpflege ein reich gedeckter Tisch an diversen Blühpflanzen zur Verfügung.

 

Videoanleitung:

Blühflächen anlegen – am Acker

Blühflächen anlegen – im Garten

 

Es blüht auf dem Felde in voller Pracht,
damit wird vielen Tieren und Menschen Freude gemacht.
Vom „OÖ – BIENENZENTRUM“ wird dieses „Themen-Feld“ betreut und begleitet
sowie viel Fachinformation dazu aufbereitet.